30. PR Lounge

PR Lounge - Special


am Samstag, den 19.11.05 in der Jahrhunderthalle Bochum

PDF der Veranstaltung



Christian Kullmann, Hagen Seidel,
Peter Höbel, Dr. Udo Nimsdorf

Zwischen „Story“ und Krisenkommunikation:
Gibt es eine professionelle Partnerschaft in der Krise?
Podiumsdiskussion mit
Christian Kullmann (RAG AG)
Hagen Seidel (Die Welt)
Peter Höbel (crisadvice)
Dr. Udo Nimsdorf (Engel & Zimmermann)
Moderation: Andreas Severin (crossrelations)
Datum: Samstag, den 19. November 2005
Beginn: 12.00 Uhr
Ende: 13.35 Uhr
Ort: Jahrhunderthalle Bochum
Gahlensche Str. 15, Bochum
(Wegbeschreibung: www.djv-nrw.de/journalistentag/anreise.html)
Inhalt:
„Eine Lüge ist schon dreimal um die Welt gerast, während sich die Wahrheit noch die
Schuhe bindet.“ Als Mark Twain diesen Satz aufschrieb, konnte er kaum ahnen,
dass sich hundert Jahre später Unternehmenslenker in der ganzen Welt ehrfürchtig
vor dieser Erkenntnis verneigen würden. Mehr noch: Globalisierung, Massenmedien
und Internet haben die Ausbreitungsgeschwindigkeiten der Informationen – Lügen
wie Wahrheiten – dramatisch gesteigert und die möglichen Reaktionszeiten
gleichzeitig um denselben Faktor verkürzt. Mit weitreichenden Konsequenzen für alle
Beteiligten: Als Realität empfunden wird heute das, was Medien als Realität
anbieten. Allerdings: Die aus den Systembedingungen resultierende und dem
Beobachter angebotene „Realität“ setzt sich mehr und mehr aus einem realen und
einem fiktionalen Anteil zusammen. Fehlerhafte Meinungsbilder sind damit
programmiert. Krisen nehmen ihren Lauf.
Die Stunde der Krise ist die Stunde der Massenmedien. Journalisten haben sich auf
diesem Feld ohne Zweifel große Verdienste erworben. Sie bedienen die Nachfrage
nach Informationen. Aktuell und objektiv, so will es das journalistische Ethos.
Verzerrend, Panik machend, simplifizierend, sagen Medienkritiker. Nachrichtenwerte,
kritisieren sie, orientierten sich zu sehr am „negativen Potenzial“. Unter dem
Zeitdruck des Redaktionsschlusses bleibe immer wieder die Qualität auf der Strecke.
Und tatsächlich: Mangelndes Wissen, schlampige Recherchen und die Not der
Schlagzeile können fatale Konsequenzen haben, wenn der Zwang zur
Erstinformation in Desinformation umschlägt.

Medien, das steht heute außer Frage, stehen in einer großen Verantwortung: Krisen
können hier publizistische Gestalt annehmen. Sie können hier aber auch ihre
Auflösung finden.
Was den einen die „Story“, ist den anderen ein Fall für die Krisenkommunikation.
Unternehmen haben schmerzhaft lernen müssen, dass sie nicht darauf vertrauen
können, dass sich die Fakten durchsetzen. Vielleicht wollten Sie es sogar manchmal
eher verhindern. Wie auch immer: Sie haben gelernt, dass Themen aus dem Nichts
heraus „Karriere“ machen und sich auf ihrem Weg wie ein Hurrikan energetisch
aufladen, um dann ihren zerstörerischen kommunikativen „Landfall“ zu haben.
Mit Krisen ist nicht zu spaßen: Sie bedrohen den Absatz. Sie bedrohen das Image.
Sie bedrohen das Management. Sie können jahrelange Anstrengungen um
Glaubwürdigkeit vernichten. Unternehmen müssen daher alles daran setzen die
Verarbeitung ihrer Themen in der „Wirklichkeitsmaschine“ zu verfolgen und,
womöglich, zu beeinflussen.
Unternehmen, Agenturen und Redaktionen stehen angesichts einer Krise offenbar in
einer temporären Schicksalsgemeinschaft:
In einer zweiteiligen Diskussion mit Experten, wollen wir herausfinden, ob es
einen verbindenden professionellen Modus zwischen den Beteiligten gibt.
In der ersten Hälfte der Diskussion werden wir Einblicke in die Krisenpraxis
erhalten: Wie erleben die Beteiligten den Krisenfall? Sind Fehlleistungen
individuell oder systembedingt programmiert?
Im zweiten Teil wollen wir uns mit den evolutionären Bedingungen von Krisen
befassen: „Issues Management“ soll es den Unternehmen ermöglichen,
kritische Themen frühzeitig zu orten und zu beeinflussen. Was steckt dahinter?
Ab wann wird aus einem neutralen Sachverhalt ein „Issue“ und damit ein
Thema von öffentlichem und medialem Interesse? Welche Rolle kommt Medien
dabei zu?
Sofern keine Krise dazwischen kommt werden wir diese Fragen mit einem
hochkarätigen Expertenkreis erörtern:
Referent Christian Kullmann
Kullmann (Jahrgang 1996) ist Leiter des Zentralbereichs Kommunikation und
Vorstandsbüro der RAG AG.
In Gelsenkirchen-Buer geboren, studierte er nach journalistischer Ausbildung bei den
Wirtschaftsmagazinen Capital und Impulse an der Universität Hannover
Wirtschaftsgeschichte und Politik. Ab 1993 arbeitete Kullmann im Stab des CDUFraktionsvorsitzenden
im Niedersächsischen Landtag mit. Ein Jahr später, nach dem
Magisterabschluss, stieg er als Referent des Geschäftsführers für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit bei der Deutschen Vermögensberatung ein. Von dort ging es
1996 zur Dresdner Bank nach Frankfurt, wo er vom Pressreferenten im
Generalsekretariat zum Büroleiter der Konzernstabsleitung
Unternehmenskommunikation und zum Leiter der Abteilung Strategische
Kommunikationsplanung und Medienanalyse wurde. Von 2000 bis zu seinem

Wechsel zur RAG am 1.Dezember 2003 stand er dem Bereich Public Relations und
Public Affairs im Corporate Center der Dresdner Bank vor.
Christian Kullmann wurde zum "PR-Manager des Jahres" 2004 gewählt. Die
Auszeichnung erhielt er für die Kommunikation zum Umbau des Gesamtkonzerns in
2004 sowie der Integration der Degussa AG und der Positionierung der RAG AG als
treibendes Unternehmen der Energiewirtschaft.
Unternehmensprofil RAG AG
Die RAG Aktiengesellschaft (www.rag.de) mit Sitz in Essen gehört mit 19 Mrd. €
Jahresumsatz (2004) zu den bedeutenden deutschen Industriekonzernen. Das
Unternehmen ist national und international aktiv – mit allein 473 Standorten in
Deutschland. Durch die Übernahme der Mehrheit am Spezialchemieproduzenten
Degussa im Jahr 2004 hat sich RAG als perspektivenreicher und ertragsstarker
Konzern positioniert und auf die Geschäftsfelder Energie, Chemie, Immobilien und
Bergbau fokussiert. Eine strikte Wertorientierung ist der Maßstab für die weitere
Entwicklung der „Neuen RAG“, deren Ziel die Kapitalmarktfähigkeit ist. Das
Unternehmen konzentriert sich auf die Geschäftsaktivitäten, in denen es bereits
heute führend ist. Ziel ist es, die derzeitigen Marktpositionen – unter anderem
Weltmarktführer in der Spezialchemie, fünftgrößter Stromerzeuger Deutschlands
sowie Qualitätsführer im Bereich Immobilien - zu stärken und kontinuierlich
auszubauen. Eine hohe Kompetenz besitzt RAG auch in der untertägigen
Bergbautechnik, die weltweit stark nachgefragt wird. Über die Deutsche Steinkohle
AG leistet das Unternehmen mit der Förderung des Rohstoffs Steinkohle einen
wichtigen Beitrag zur heimischen Energieversorgung.
RAG bekennt sich ausdrücklich zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. So werden
derzeit insgesamt rund 11.000 junge Menschen im RAG-Konzern auf ihre berufliche
Zukunft vorbereitet. Darüber hinaus engagiert sich RAG als „Good Corporate Citizen“
in starkem Maße für das Ruhrgebiet, denn hier sind etwa die Hälfte der weltweit rund
100.000 Mitarbeiter beschäftigt. RAG ist bedeutender Kulturförderer und unterstützt
beispielsweise die Bewerbung des Ruhrgebiets – vertreten durch Essen – um den
Titel "Kulturhauptstadt Europas 2010" maßgeblich.

Referent Hagen Seidel
Hagen Seidel (37) ist Leiter des Düsseldorfer WELT-Büros.
Den Einstieg in den Journalismus fand er über den klassischen Weg: als freier
Mitarbeiter der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ und der „Hannoverschen Allgemeinen“
während des Studiums der Geschichte, Politik und Germnanistik in Hannover. Nach
der Magisterarbeit über den Wiederaufbau der Presse in Osnabrück nach 1945
wechselte Hagen Seidel 1991 ins Ruhrgebiet - als Volontär der "Neuen
Rhein/Neuen Ruhr-Zeitung" (NRZ) in Essen.
Bei der NRZ kam er über die Stadtredaktion Düsseldorf in die Wirtschaftsredaktion in
der Zentrale des Blattes. Mitten im Börsenboom 1999 wagte er den Sprung in die
Hauptstadt, zur WELT: erst als Redakteur in der Wirtschaftsredaktion, dann als
Blattmacher für die Unternehmensberichterstattung, später für die
wirtschaftspolitischen Seiten. Doch nach dreieinhalb Jahren in der Berliner Zentrale -

zuletzt als stellvertretender Leiter der Wirtschaftsredaktion - wollte er wieder dorthin,
wo die Nachrichten gemacht werden, wollte er wieder selber schreiben: Seit Anfang
2003 ist Hagen Seidel Korrespondent im WELT-Büro Nordrhein-Westfalen und
wurde am 01. September zum Leiter des Düsseldorfer WELT-Büros befördert.
Bundesweit ist er für die Branchen Handel, Konsumgüter und Bau zuständig. Vom
Rest von "Holzmann" bis "Tengelmann", von "Metro" bis zu "Haribo". Seine
besondere Vorliebe gehört neben dem Interview dem Wirtschaftsfeature.
Referent Peter Höbel:
Peter Höbel, Jahrgang 1955, gilt als einer der kompetentesten Krisenkommunikatoren
in Deutschland. Der geschäftsführende Gesellschafter der Frankfurter
Unternehmensberatung crisadvice beschäftigt sich seit fast 30 Jahren kommunikativ
mit Krisen. Stichworte hierzu sind der Reaktorunfall von Tschernobyl, die erste
deutsche Anti-Aids-Kampagne, der Golfkrieg, Flugzeug-Entführungen und -Abstürze,
Produkthaftungs- und Image-Krisen.
Der gelernte Journalist („Wächterpreis der Tagespresse“), ehemalige Stern-
Redakteur, Ministersprecher und langjährige Nachrichtenchef der Deutschen
Lufthansa ist Lehrbeauftragter am Institut für Kommunikationswissenschaft der
Universität Leipzig.
Unternehmensprofil crisadvice
Im Gegensatz zu konventionellen PR-Agenturen ist crisadvice (www.crisadvice.com)
ein Kompetenzverbund aller erforderlichen Disziplinen: Neben Kommunikation,
werden psychologische Dienste, Recht, Sicherheit, Organisation und Logistik aus
einer Hand angeboten. Je nach Problemlage werden Spezialisten zu harmonisch
abgestimmten Projektteams kombiniert.
Zu den Kunden von crisadvice zählen u. a. internationale Fluggesellschaften, Chemie-
,Pharma-, Energie-, Versicherungs- und Reisekonzerne, aber auch mittelständische
Unternehmen, Verbände, Behörden und Ministerien.
Die Dienstleistungen von Prävention bis Intervention: Analysen, Konzepte,
Krisenhandbücher, technische Infrastruktur, Worst-Case-Szenarios, Simulation
(Planspiele), TV- und Medientraining, Verhaltenstraining und persönliche
Stressbewältigung, Vorbereitung für Produktrückruf, Coaching für Führungskräfte,
Sparring für hauseigene Experten, Konfliktlösung, De-Eskalation durch Mediation, PRKonzepte...
Darüber hinaus unterhält crisadvice ein Netzwerk strategischen Partnerschaften: Vom
Krisen-Call-Center (Roland) über den ad-hoc-Dienst OTS24/7 (news aktuell) bis zu
forensischen Diensten (PwC).
Referent Dr. Udo Nimsdorf
Dr. Udo Nimsdorf ist Vorstand und Gesellschafter der Engel & Zimmermann AG,
Agentur für Wirtschaftskommunikation in Gauting bei München. Der promovierte
Politik- und Kommunikationswissenschaftler war lange Zeit Lehrbeauftragter an
der Fachhochschule und Universität München sowie Dozent beim Deutschen
Institut für Betriebswirtschaft in Frankfurt. Zu seinen Fachgebieten zählen u.a. die
interne und externe Unternehmenskommunikation, Krisenmanagement sowie die
Betreuung börsennotierter Unternehmen.
Unternehmensprofil Engel & Zimmermann AG
Die Engel & Zimmermann AG (www.engel-zimmermann.de) ist eine inhabergeführte
Agentur für Wirtschaftskommunikation und gehört zu den führenden deutschen
Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen auf dem Feld der Wirtschafts-, Finanzund
Markenkommunikation. Aktuell arbeitet Engel & Zimmermann als „externe
Pressestelle“ für über 50 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen,
darunter bekannte Markenartikler, börsennotierte Aktiengesellschaften und
renommierte mittelständische Firmen. Firmensitz ist Schloss Fußberg in Gauting bei
München.

Moderator Andreas Severin:


Andreas Severin, Jahrgang 1960, ist Gründer und Mitgesellschafter von
crossrelations - corporate communications consultants und Vizepräsident der GPRA.
Nach dem Chemiestudium arbeitete Severin, geboren 1960, zunächst für Esprit
Deutschland im Merchandise Management. Danach folgten einige Jahre als
Umweltberater, Fachjournalist und Buchautor. Zwischenzeitlich Mitglied des
Bundesvorstandes von amnesty international.
Von 1994 bis 1999 arbeitete er dann als Berater mit dem Schwerpunkt
Unternehmens- und Umweltkommunikation bei ABC Düsseldorf, zuletzt als Mitglied
der Geschäftsleitung.
Dann, im Januar 2000, Gründung von crossrelations zusammen mit HG Tebrake.
7
Seit 2002 Mitglied des Präsidiums der Gesellschaft führender PR-Agenturen (GPRA),
seit 2003 Vizepräsident. Arbeitsschwerpunkt Development (Ausbildung und
Beratungsqualität). Mitglied des Präsidiums der Deutschen Akademie für Public
Relations (DAPR) und des Kuratoriums der UMC Potsdam. Außerdem
Lehrbeauftragter für Issues Management im Studiengang Public Relations der FH
Gelsenkirchen.
Zahlreiche Veröffentlichungen zu Kommunikationsausbildung, Umwelt- und
Nachhaltigkeitskommunikation.
Mit crossrelations berät Andreas Severin heute vor allem führende
Industrieunternehmen (Energie, Automobil, Chemie) in Fragen der Unternehmenskommunikation,
speziell zu Themenmanagement, Nachhaltigkeitskommunikation,
Online Relations und Krisenkommunikation.
Unternehmensprofil crossrelations:
crossrelations - corporate communications consultants (www.crossrelations.de)
- berät Kunden in allen Aspekten der Unternehmenskommunikation. Im Mittelpunkt
der Kommunikationsberatung steht die spezifische Expertise in den Bereichen Issues
Management, Nachhaltigkeitskommunikation, Corporate Social Responsibility und
Krisenkommunikation. Das Beratungsmodell verbindet intelligente Strategieberatung
mit qualitativ hochwertiger Umsetzung.
Darüber hinaus unterstützt crossrelations seine Kunden bei spezifischen
Evaluationslösungen. Als eine der ersten deutschen Kommunikationsberatungen
arbeitet crossrelations mit dem von der GPRA entwickelten Communications Value
System, einem Managementsystem zur Steuerung kommunikativer Wertschöpfung.
Zu den Kunden von crossrelations zählen führende Industrieunternehmen vor allem
in den Bereichen Energie, Automobil und Chemie, aber auch Ministerien und
Verbände.
Hauptsitz des Unternehmens ist Düsseldorf, eine Niederlassung besteht in Peking.
crossrelations ist Mitglied in der Gesellschaft führender PR-Agenturen (GPRA).
Veranstaltungsrahmen:
Das PR Lounge-Special findet im Rahmen des Journalistentags DJV-NRW statt.
Wer sich unter vonglasow@pr-lounge-koeln.de anmeldet, kann zugleich am
gesamten Programm des Journalistentags teilnehmen:
10.30 Uhr Frühstück (kostenlos)
11.00 Uhr Begrüßung Gregor Spohr (Landesvorsitzender des DJV-NRW)
11.10 Uhr - 16.05 Uhr Foren
ab 16.00 Uhr Get-Together, Ausklang
Das detaillierte Programm ist unter
http://www.djv-nrw.de/journalistentag/home.html
abzurufen.

 

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